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МИСЛЕНЕ ДРЕВО

Ми робимо Україну – українською!

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Die treue Liebe

J. Fedkowicz (Юрій Федькович)

Des Kriegers Erinnerung an den 11-ten März 1857. In Vers und Musik von zwey Standesgefährten: Gedicht von J. v. F. Horodvnski des 11 und Musik von Bent des 24 Linie Inftr.-Regts.

Motto. Wenn gequält vom hitfren Schmerz

Wähnst du verlassen zu vergehen,

Verzage nicht, du armes Herz,

Der Sänger wird dich stets verstehen.

Der Jüngling

Sieh, Vater, hier die Jungfrau mild.

Der Tugend treues Ebenbild.

Wenn auch an Gold und Geld nicht reich,

An Güte ist ihr niemand gleich.

Ich liebe sie und liehe sehr,

Sie liebt mich auch nicht weniger.

In ihr fand ich mein Ideal, –

Nun segne, Vater, meine Wahl

Der Vater

Was höre ich, was spricht mein Sohn

Zum Ärger mir, zum Spott und Hohn!

Dies arme Mädchen willst du freyn?

Das sollst du nie, о nein! о nein!

Ich hab’ für dich ganz and’ren Plan.

Und was ich heiss’, das wird gethan!

Ein Kaufherr musst du werden mir,

Drum nimmst die reichste Erbin dir. (Geht ab)

Der Jüngling

Ist nur die Qual und Höllenpein,

Ist denn für mich sonst nichts hienieden?

Ist nur dies hoffnungslose «Nein»

Der treuen Liebe hier beschieden?

Und ich soll ihn. den Mörder mir,

Ich soll ihn meinen Vater nennen?

Sind denn noch wenig Menschen hier,

Dies arme Herz mit Gift zu brennen?

Sind denn noch wenig ihrer da.

Die alles Schöne, Edle hassen?

Wo ich auch flieh’, sie bleiben nah,

Und wollen nimmer von mir lassen.

О Liebe, heiligstes Gefühl!

О Hochgebot für alle Welten!

Der Vater – nein, der Tyrann will

Mit schnödem Golde sie entgelten?!

Dich mir entreissen. theures Bild!

Oh, du sollst ihnen nicht zum Raube!

Ach, warum wallt mein Blut so wild?

Verlass mich nicht, о Christenglaube!

Hohn übers menschliche Gezücht

Und alles das, was sie ersonnen!

O Heissgeliebte, lass mich nicht,

Entflieh mit mir zu ewVen Sonnen!

Die Jungfrau

О Vielgeliebter, hab’ Erbarmen,

Verdamme nicht ein liebend Herz!

Zum letzten mal in meinen Armen,

Vergebe mir den herben Schmerz.

Und fluche nicht dem Augenblicke,

In dem wir uns zuerst gesehn!

Ich glaubte ja in meinem Glücke,

Es werde niemals untercrehn.

Nun wollen sie dich mir enfreissen.

Dich, meines Daseyns einzig Licht!

Hab’ ich ein Herz? Ist es von Eisen,

Dass es im Todesgram nicht bricht?

Doch warum sollst du ohn’ Vergehen

So jung, unglücklich sein durch mich?

Du darfst mit mir nicht untergehen!

О fliehe, Holder, rette dich!

Doch nein! Was sagt’ ich? Ist es möglich.

Dass ich hier bleibe ohne dich?

Ein solcher Schmerz, der war’ unsäglich ..

Bleib, theurer Jüngling, fliehe nicht!

Und komm mit mir ins Grab hinüber!

О komme, Holder, komm mit mir!

Mit dir bin ich im Grabe lieber.

Als ohne dich am Leben hier.

Beide

So fliehen wir, fliehen ins finstere Grab,

In Liebe umschlangen hinab, о hinab!

Nur dort, wo kein Leben, nur dort, wo kein Licht,

Im finsteren Grabe nur trennt man uns nicht.

Dort sind nicht die Menschen, dort leuchtet kein Licht.

Im finsteren Grabe, da trennt man uns nicht.

Der Hort treuer Liebe ist finsteres Grab.

О fliehen wir, fliehen, o fliehn wir hinab!

Echo

Hinab! hinab! hinab!

Der Sänger

О saget mir, ihr Lieben, о saget es mir an,

Was habt ihr verbrochen oder Leides Jemandem gethan?

AVer forderte zum Opfer das jugendliche Herz?

War es der Liebe Treue, war es der Liebe Schmerz?

Der harte Vater war es, doch fluchen will ich nicht.

Ein strenger Richter oben wird sitzen zu Gericht

Und wird euch furchtbar sühnen. Er kennt ein gutes Herz,

Er kennt der Liebe Treue, er kennt der Liebe Schmerz.

Nun nehmet zum Lebewohl des Sängers stilles Lied.

Und wird noch welcher Maimond beschieden mir hienied,

So soll mein Lied erklingen für jedes gute Herz:

Die Treue scheut kein Opfer, die Liebe keinen Schmerz.

Stimme vom Jenseits

Lebe wohl nun, Erde, о Erde so schön!

Lebt wohl nun, ihr Thäler, ihr sonnigen Höhn!

Leb wohl nun, о Laube vorn Epheu umkeimt.

Allwo wir so selig haben beide einst geträumt.

Oft wollen wir kommen, euch nochmals zu sehen,

Oft uns auf den blumigen Angern ergehen,

Oft lauschen dem Säuseln im schattigen Hain,

Allwo wir einst sassen so selig allein.

Leb wohl, schöne Heimath, о liebliches Land.

Leb wohl, blauer Pruthfluss und Gzeremoschstrand!

Und obwohl es uns daheim zu leben verwehrt,

О theure Heimath, dennoch bleibst du uns stets werth.

Und haben sie furchtbar hinweg uns gebannt.

Uns knüpfet noch immer das heiligste Band.

Für alle die Liebe, für alle die Treu

Umblühe dich ewig der seligste Mai.

Lebt wohl nun, ihr Lieben, ihr Theuren daheim,

Und wollet die Schande und Schmach uns verzeihn!

Oft werden wir denken an euch hier zurück…

О mög’ euch umblühen das schönste Geschick!

Verzeiht uns! Ihr habt nie die Liebe gekennt.

Sie kann ja nicht leben ohne Hoffnung getrennt.

Und mag uns verdammen das Menschengeschlecht,

Doch Gott ist ein Vater und richtet gerecht.

Und er hat als Meiste die Liebe gelehrt,

Nicht aber des Hasses zwieschneidiges Schwort,

Und sie, seine Priester, sie haben verwehrt

Für uns eine Stätte in heiliger Ei d’!

Und uns ohne Liebe zur Hölle verflucht,

Und gönnen kein Kreuzlein auf unsere Gruft,

Doch blühen die Blumen, umranken uns dicht,

Der Vollmond entzieht nie sein liebliches Licht.

Und du, trauter Sänger, nimm unseren Dank

Für’s liebliche Saitenspiel, süssen Gesang!

О mögen behüten die Engel dich mild,

Geleiten durch Dornen ins Himmelsgefild!

Und wenn unser Name einst längst schon verscholl,

So lebet ihr selig und glücklich und wohl,

О Erde, о Heimath, ihr Theueren all’,

Bis zum Wiedersehen im Eden einmal!

Der Grabstein.

Oben

Ein jugendlicher Krieger, von Edlen tief beweint,

Ein Mädchen hold und lieblich, die ruhen hier vereint.

Ihr Vater wollte sie zum Siihnenopfer haben,

Die Liebe brachte es, die Liebe ist erhaben.

An Fronte (in einem Schilfkranze)

+ Am 11 März 1857 um 10% Uhr Abends.

Zu Hälipten (in einem Schilfkranze)

Du fragst, warum kein Kranz auf unserm Grabe steht?

Geraubte Liebe könnt’ uns Niemand geben,

Und wir so hoffnungslos getrennt wollten nicht leben,

Drum in das Wellengrab von dannen mussten gehn.

Michail Sawitz – Кati Sсhmögner.


Примітки

Друкуємо з рукопису, мабуть не Ф-чового (зошит досить пошарпаний, 4-то, 8 карток, із яких перша містить титул, остатніх 5 сторін порожних), власність Рускої Бесіди в Чернівцях.

Подається за виданням: Писання Осипа Юрія Федьковича. Перше повне і критичне видання. Том 1. Поезії / З перводруків і автографів зібрав, упорядкував і пояснення додав д-р Іван Франко. – Льв.: друкарня Наукового товариства ім. Шевченка, 1902 р., с. 711 – 715.