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МИСЛЕНЕ ДРЕВО

Ми робимо Україну – українською!

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Sokilski

J. Fedkowicz (Юрій Федькович)

Ich komme vom Hochzeitsfeste, Brüder,

Und bring’ euch ‘ne lustige Mähr’!

O, wenn ihr euch da nicht zerlachet.

So lacht ihr für’s Leben nicht mehr!

Die Nacht ist so klar und so ruhig.

Und meerblau des Mondes Gelicht;

Und hoch auf dem Falkenstein oben –

О nahet, Gesellen, ihm nicht,

Dem grausigen Falkenstein oben!

Dort steht ein marmorener Mann!

Und ist auch so weiss euch, wie Marmor,

Und hat auch ein Marmorkleid an!

Und hält in der steinernen Linken

Ein seltsam besaitetes Spiel,

Und spielt euch und singt ‘ne Romanze…

О stille, ihr Brüder, still,

Sonst sing ich euch nicht die Romanze!

Und dennoch war’ Schade darum!

Drum stille mir, Brüder, wie Marmor!

Und auch wie der Marmor so stumm!

Im schönsten der himmlischen Gärten,

Auf perlenbesäetem Plan,

Da wandeln zwei Göttergestalten.

О schauet sie, Brüder, euch an,

Die herrlichen, göttlichen Recken!

So herrlich ist kaum euch die Sonn’!

Der ein’ ist der ewige Alte,

Der zweit’ ein Zimmermannssohn!

Und wie sie so kosend nun wandeln,

Da stürmt ein Leginj1) auf den Plan

Und wirft sich den beiden zu Füssen,

Und spricht gleich den jüngeren an:

«Halt! haltet! Bist nicht Du Mariens? –

Bist nicht von der Liebe der Gott?

Ich auch… о auch ich liebt’ ein Mädchen,

Da kommt der abscheuliche Tod,

«Und führt mich – hört nur! – von dannen!…

Sie wird ja vor Wehe vergeh’n!

Drum lasse, o lasst mich hinüber,

Ja, lasst auf die Erde mich geh’n!»

«Und wenn Dich Dein Liebchen vergessen?a

Der Alte, der Ewige, spricht.

«Wer’?! Lilika meiner vergessen?!

Das sag’ Du ein zweites Mal nicht!

«Sie hat mir ja Liebe geschworen,

Und Liebe bis über das Grab!

Drum lasse, o lasst mich hinüber,

Sonst lass’ ich mit Bitten nicht ab!»

«So geh denn, und komm mir nicht wieder!»

Der Alte gar unwirsch da spricht.

«Und glaubst du den Schwüren ‘ner Buhle,

Folg’ ihr bis an’s jüngste Gericht!»

So sang der marmorene Sänger.

Doch ist nun sein Liedchen wol aus?

Ich komm’ von der Hochzeit ja eben

Aus seiner Lilika Haus!


Примітки

Leginj oder Ledinj – der junge, ledige Uzul, der «Bua» der Tiroler.

Друк. Am Tscheremusch, 1882, стор. 23 – 25. Руську редакцию сеї вірші під заголовком. Сокілский.

Подається за виданням: Писання Осипа Юрія Федьковича. Перше повне і критичне видання. Том 1. Поезії / З перводруків і автографів зібрав, упорядкував і пояснення додав д-р Іван Франко. – Льв.: друкарня Наукового товариства ім. Шевченка, 1902 р., с. 745 – 747.