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МИСЛЕНЕ ДРЕВО

Ми робимо Україну – українською!

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Микола Василько справоздання Володимиру Темницькому, Берн, 8 серпня 1919

Переклад Дмитра Буріма

Bern, 8 August 1919

Herr Minister!

Erlaube mir Ihren zu berichten, dass ich heute zum Zwecke der Bewilligung, mit dem Ententezug die Reise zu Ihnen antreten zu können, beim czechoslovakischen Gesandten, Herrn Pavel Baráček [-Jacquier] war, welcher sich bereitwilligste einverstanden erklärte, für mich auf Rechnung der für die Czechoslovakei reservierten Plätze telegrafisch für Dienstag einen Platz in Paris reservieren zu lassen. Er berief sich hiebei auf den Passus eines Schreibens, welches er von seinem Minister des Aeussern, Herrn [Edvard] Beneš aus Paris als Antwort auf seinen Bericht über die Konferenz mit mir, erhalten hat. Dieser Passus, den er mir wörtlich vorlas, lautet: «Mit [Mykola] Wassilko sind die bestmöglichen Beziehungen zu pflegen; in dem polnisch – ukrainischen Streit bewahren wir eine den Ukrainern gegenüber wohlwollende Neutralität»! [Pavel] Baráček [-Jacquier] meinte scherzend, dass zur wohlwollenden Neutralität zumindest gehört, dass er mir einen Platz im Ententezug verschaffen muss! Herr Minister werden aber aus dieser Ordre des czechoslovakischen Ministers des Aeussern ersehen, wie falsch leider Kollege [Maxym] Slawinskyj Sie berichtete, als er davon sprach meine Ernennung rufe in den offiziellen Kreisen der Entrüstung hervor.

Ich lege auch die Abschrift einer heute von der Französischen Botschaft in Angelegenheit der Einreise [Petro] Diduschoks an mich gelangten Note vor, aus deren Titulierung und Stilisierung wohl auch keine «Entrüstung» zu ersehen ist.

Soeben komme ich wieder vom rumänischen Gesandten, Herrn [Mihail] Pâcleanu, bei welchem ich neuerlich den unbedingten Eindruck gewann, dass wir auf die volle moralische Hilfe im Gegenstande unserer Anerkennung als souveräner Staat, ja sogar einer Vermittlung in unseren Streitfragen mit den Polen seitens Rumänien rechnen können, wenn wir Rumänien gegenüber gegenständlich Bessarabiens und auch der Bukowina auf alle Ansprüche verzichten. Was die Bukowina anbelangt, so könnte vielleicht der rein ukrainische Teil für uns gerettet werden. Die Rumänen stehen auf dem Standpunkt, der historisch nicht zu widerlegen ist, dass die Ukraina in keinem Zeitpunkte der Geschichte Besitzerin Bessarabiens oder der Bukowina war und dass diese Territorien von Rumänien einerseits durch Russland, andererseits durch Österreich gewaltsam oder mit List abgetrennt wurden und dorthin die Ukrainer erst später einwanderten.

Herr [Mihail] Pâcleanu hat auch bereitwilligst für Herrn Fedor Koroliff das rumänische Visum erteilt, so dass dieser sich über Rumänien direkt zum Direktorium wird begeben können. Herr [Fedor] Koroliff beabsichtigt zuerst bei Ihnen, Herr Minister, am Wege einzutreten, um Ihnen mündlichen Bericht über die Tätigkeit der wirtschaftlichen Kommission zu erstatten, und eventuelle Kurierpost zum Direktorium mitzunehmen.

Der Ihnen, Herr Minister, ergebenste

[Mykola] Wassilko

Переклад Дмитра Буріма

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Друкується за копією з водяними знаками, машинопис / ЦДАВО України Ф. 3696. – Оп. 2. – Спр. 696. – Арк. 131-132.


Опубліковано

Архів Української Народної Республіки. Міністерство закордонних справ. Дипломатичні документи від Версальського до Ризького мирних договорів (1919–1921) / Упоряд.: Валентин Кавунник. – Київ: Інститут української археографії та джерелознавства ім. М. С. Грушевського, 2016. – С. 494-495.